Die Woiwodschaft Wielkopolska ist eine der wirtschaftlich am besten entwickelten Woiwodschaften in Polen. Sie zeichnet sich durch eine hohe Konzentration von ausländischem Kapital in der Region und hohe Investitionsausgaben pro Kopf aus. Die wirtschaftliche Situation der Region ist die Folge einer gleichmäßigen Entwicklung mit einem hohen Industrialisierungsgrad und einem hohen technologischen Niveau. Faktoren, die eine rasche wirtschaftliche Entwicklung begünstigen, sind nach wie vor das hohe Potenzial des lokalen Humankapitals sowie die guten Verkehrsverbindungen, ein umfangreiches Geschäftsumfeld und die Traditionen der Industrie- und Handelskultur.

 

Merkmale der Wirtschaft in der Region

Eine wichtige Rolle bei der dynamischen Entwicklung der Woiwodschaft und der Steigerung ihrer wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit spielt die Wissenschaft, die zusammen mit der Wirtschaft und der lokalen Verwaltung Wielkopolska in eine innovative Region verwandelt, die ihre Wirtschaft auf der Grundlage von Wissen entwickelt. Wielkopolska entwickelt fortschrittliche Technologien unter anderem in den Bereichen IT, Automobilindustrie und hochspezialisierte Dienstleistungen. Es gibt auch Vorschläge für neue Säulen der Entwicklung der Region, die auf erneuerbaren Energiequellen und der Nutzung von Wasserstoff basieren. Die Herausforderungen des Klimawandels und seine wirtschaftlichen und sozialen Folgen stehen im Mittelpunkt der laufenden Prozesse zur Umstrukturierung des wirtschaftlichen Potenzials der Region. Die Woiwodschaft Wielkopolska setzt auf Elektromobilität, eine größere Unabhängigkeit von der Kohle als bisher und die rationelle Nutzung anderer verfügbarer Energiequellen.

 

Wirtschaftliche Aktivität der Bevölkerung in der Woiwodschaft Wielkopolska

• Im 4. Quartal 2022 umfasste die Erwerbsbevölkerung 1.710 Tausend Personen, während die Nichterwerbsbevölkerung 1.115 Tausend, d. h. 0,3 % weniger als im 4. Quartal 2021. Die Erwerbsquote lag bei 59,8 %, die Beschäftigungsquote bei 58,6 %.

 

Indikatoren für die allgemeine Wirtschaftslage der Region

• Die Arbeitsproduktivität in der Industrie, gemessen am Wert der verkauften Produktion umgerechnet pro Beschäftigten, betrug im Februar 2023 63,1 Tausend PLN (in laufenden Preisen), d.h. 2,0% mehr (in konstanten Preisen) als vor einem Jahr
• Die Arbeitsproduktivität im Baugewerbe, gemessen am Wert der verkauften Produktion je Beschäftigten in diesem Bereich, belief sich im Februar 2023 auf 63,8 Tausend PLN und war damit ähnlich hoch wie vor einem Jahr.
• Der Wert der Einzelhandelsumsätze von Handels- und Nichthandelsunternehmen bleibt auf hohem Niveau  (im Februar 2023 stieg er um 18,1 % gegenüber dem gleichen Zeitraum 2022).

 

Bruttoinlandsprodukt

BIP-Volumen (Projektion in % nach Angaben des Statistischen Hauptamtes GUS für 2021)

1. Hauptstadtregion Warszawa (ohne Woiwodschaft Mazowieckie) - 17,5%
2. Woiwodschaft Śląskie - 12,0%
3. Woiwodschaft Wielkopolska - 9,9% (10% im Jahr 2020);

BIP-Volumen (ausgedrückt in Euro nach Eurostat-Daten für 2019):

1. Hauptstadt Warszawa (ohne Woiwodschaft Mazowieckie) - 93,6 Mrd.;
2. Woiwodschaft śląskie - 64,2 Mrd.;
3. Woiwodschaft Wielkopolskie - 52,6 Mrd. (9,9 % landesweit).

Das BIP der Woiwodschaft Wielkopolska ist vergleichbar mit oder höher als das einiger EU-Länder (Bulgarien, Litauen oder Slowenien) und einiger entwickelter europäischer Regionen (Picardie/Frankreich, Marken/Italien oder Steiermark/Österreich).

 

Unternehmen der Volkswirtschaft im REGON-Register

Im Februar 2023 umfasste das REGON-Register für die Woiwodschaft Wielkopolska 49 2,2 Tausend Subjekte der Volkswirtschaft (ohne Personen, die individuelle landwirtschaftliche Betriebe führen), davon 358,8 Tausend natürliche Personen, die Einzelunternehmer sind – das ist der 3. Platz im Land (nach den Woiwodschaften Mazowieckie und Śląskie).

Größe der Subjekte der Volkswirtschaft nach Anzahl der Beschäftigten:

• weniger als 10 Beschäftigte: 96,5%;
• 10-49 Beschäftigte: 2,9%;
• 50-249 Beschäftigte: 0,6%; über 250 Beschäftigte: 0,1%.
• 96,3% der Unternehmen gehören dem privaten Sektor an.
• 88,2 Tausend Gesellschaften, davon 6.212 mit ausländischem Kapital) :
• 62,2 Tausend Handelsgesellschaften;
• 26,0 Tausend Gesellschaften bürgerlichen Rechts

 

Durchschnittliche Beschäftigung im Wirtschaftssektor

lag im Februar 2023 bei 860,9 Tausend und damit 0,2% unter dem Durchschnittswert von 2022.

Die Sektoren mit den höchsten Beschäftigungszahlen:

• Verarbeitendes Gewerbe (37,3%),
• Handel; Kfz-Reparaturdienste (33,6%) und
• Transport- und Lagerdienste (10,6%).

Sektoren mit dem niedrigsten Beschäftigungsniveau:

• Bergbau und die Gewinnung von Mineralien (0,42% der Gesamtbeschäftigten).

 

Allgemeine Charakteristik der registrierten Arbeitslosigkeit

• Die Woiwodschaft Wielkopolska zeichnet sich durch die niedrigste Arbeitslosenquote in Polen aus. Ende Februar 2023 gab es 50,9 Tausend Arbeitslose in den Registern der Kreisarbeitsämter - die Arbeitslosenquote beträgt 3,2 % und liegt damit 2,3 Prozentpunkte unter dem Landesdurchschnitt. Die Woiwodschaft Wielkopolska weist die niedrigste Arbeitslosenquote des Landes auf.

 

Löhne und Gehälter

• Die durchschnittliche monatliche Bruttovergütung im Unternehmenssektor belief sich im Februar 2023 6346,65 PLN und weist eine steigende jährliche Tendenz auf.
• Die Wirtschaftszweige mit dem höchsten Bruttolohnniveau sind nach wie vor:  Erzeugung und Versorgung mit Elektrizität und anderen Wärmeträgern (248%), Information und Kommunikation (172% der durchschnittlichen Vergütung) sowie freiberufliche, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten (136%).  Die niedrigsten Löhne und Gehälter sind dagegen im Beherbergungs- und Gaststättengewerbe zu finden (74 %).

 

Wirtschaftliches Klima in der Region

Negative Trends in der wirtschaftlichen Entwicklung:

• Großhandel und
• Baugewerbe.

Positive Indikatoren des Wirtschaftsklimas:

• Einzelhandelssektor und
• Kommunikations- und Informationssektor.

Das wichtigste Exportziel für die Produkte aus Wielkopolska ist Deutschland mit einem Anteil von 30% an den Ausfuhren von Wielkopolska. Die nächsten beiden Plätze in der Exportstruktur nehmen Großbritannien und Frankreich ein. Auf di o.g. drei Länder entfällt fast die Hälfte der Exporte von Wielkopolska. Zu den zehn wichtigsten Exportzielen der Woiwodschaft Wielkopolska gehören außerdem: Die Niederlande, Schweden, die Tschechische Republik, Italien und Belgien. Die Bedeutung Russlands und Spaniens als Exportziele aus Wielkopolska hat abgenommen. Im Gegenzug sind Ungarn und Rumänien in den letzten Jahren zu den wichtigsten Zielländern aufgestiegen.

 

Investitionsvorteile der Woiwodschaft Wielkopolska

• hohe Investitionstätigkeit der Gemeinden, verbunden mit der Gewinnung von Finanzmitteln aus der EU und Selbstfinanzierung der Entwicklung;
• hohe Produktivität der Industrie;
• diversifizierte Wirtschaftsstruktur;
• großer Anteil des Privatsektors an der Wirtschaft der Region;
• gut entwickelte Institutionen zur Unterstützung von Unternehmen;
• Internationale Messe Poznań - Austragungsort großer internationaler Veranstaltungen (Kongresse, Konferenzen, Sport- und Kulturveranstaltungen);
• internationaler Flughafen;
• gut entwickelte technische Infrastruktur und ein System von Dienstleistungen für Unternehmen;
• Humanpotenzial, hohe Qualität des Arbeitsmarktes - großes Angebot an qualifizierten, fremdsprachigen Arbeitskräften;
• hohe Investitionstätigkeit der Woiwodschaft: die Investitionsausgaben in der Industrie machen 9,3 % der Gesamtinvestitionen im Land aus;
• günstige Verkehrsanbindung: Haupttransitkorridor von Westeuropa nach Russland, Autobahn A2 zwischen Konin und Nowy Tomyśl, Umgehungsstraße von Poznań, modernisierte Strecken der S5 und S11, günstige Eisenbahnverbindungen (Warszawa 2,5 Stunden, Berlin 3 Stunden), System von Eisenbahnverbindungen, die die Mobilität von Arbeitnehmern auf dem Gebiet von Wielkopolska erleichtern, nationaler und internationaler Flughafen, Oder-Wasserstraße;
• qualifizierte Arbeitskräfte: Technische Universität Poznań, Wirtschaftsuniversität, Adam-Mickiewicz-Universität, Berufshochschulen mit technischen Fachrichtungen;
• 2. Position der Region im Land in Bezug auf das investierte Kapital ausländischer Unternehmen (11,8 % - Daten aus 2019).
• Die größte landwirtschaftliche Nutzfläche des Landes und die hohe Qualität der regionalen landwirtschaftlichen Produkte.